Auf den schwimmenden Inseln von Uros

Tatsächlich leben dort ehemalige Fischer auf aus Schilf gebauten Inseln, die z.T. nur ein oder zwei Familien bewohnen. Da das Schilf verrottet, müssen ständig neue Lagen nachgetragen werden. Auch die Häuser und Boote der Bewohner sind vollständig aus diesem Schilf.

Das ist alles sehr interessant und es ist wirklich ein sehr eigenes Gefühl, über den nachgiebigen Boden zu laufen. Allerdings hat das große Interesse an den schwimmenden Inseln zu einer lückenlosen Kommerzialisierung geführt – im Stundenrhythmus werden Touristen über die Inseln geschleust und nach einem festgelegten Fahrplan verarztet: erst eine (zugegebenermaßen interessante und lustige) Demonstration der Bauweise und Hintergründe, dann der Verkauf von handwerklichen Erzeugnissen, ein Fahrt mit dem eigenen Boot (Extrakosten) und der Besuch einer größeren Insel mit Restaurant und wieder neuen Produkten (die definitiv nicht von den Bewohnern hergestellt worden sind.

Wir hatten zwar versucht, der Standardtour zu entgehen, indem wir ohne Agentur direkt zum Fähranleger gegangen sind, haben aber am Ende das gleiche Programm verpasst bekommen wie alle anderen – höchstens etwas günstiger. Definitiv hat der Tourismus das Leben dieser Leute völlig verändert, aber immerhin profitieren sie davon selbst, da der Fährservice der Community gehört und sie können zumindest einen Teil ihrer Lebensweise weiter pflegen.

Ein Gedanke zu „Auf den schwimmenden Inseln von Uros

  1. Jeden Tag freuen wir uns mit euch über eure ausführlichen Berichte und geniessen die Reise ein bischen mit. Weiterhin eine schöne Zeit und alles Gute
    Hanna + Werner

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